Viel Neues auf den Weg gebracht: VolkswagenStiftung zieht Bilanz nach Geschäftsjahr 2017

Rund 158,5 Mio. Euro hat die VolkswagenStiftung im Jahr 2017 an Hochschulen und Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland und für wissenschaftliche Veranstaltungen bewilligt. In Summe hat Deutschlands größte private wissenschaftsfördernde Stiftung damit seit 1962 rund 5 Mrd. Euro für Projekte in Forschung und Lehre zur Verfügung gestellt.

"Die Stiftung möchte mit ihrem sich immer wieder neu formierenden Förderangebot erreichen, dass ihre Aktivitäten nachhaltig wirken und dass sie schnell chancenreich im Sinne der Wissenschaft handeln kann, wenn sich zum Beispiel vielversprechende Forschungsfelder auftun", unterstreicht Dr. Wilhelm Krull, Generalsekretär der VolkswagenStiftung, das Leitbild, von dem auch im Jahr 2017 die Arbeit der Stiftung geprägt war: Mit fünf neuen Förderinitiativen und der Umgestaltung zweier bereits vorhandener Angebote hat die Stiftung ihr Förderportfolio im vergangenen Jahr nicht nur entscheidend erweitert, sondern setzt auf innovative Forschungsfelder, internationale Zusammenarbeit und herausragende Talente in der Wissenschaft. Neben dem zukunftsweisenden Thema "Künstliche Intelligenz – Ihre Auswirkungen auf die Gesellschaft von morgen" stehen nun "Herausforderungen für Europa" ebenso wie "Globale Herausforderungen – Integration unterschiedlicher Perspektiven", "Weltwissen – Strukturelle Stärkung 'kleiner Fächer'" und "Momentum – Förderung für Erstberufene" im Förderangebot.

Zusätzlich zu den neuen Initiativen will die Stiftung mit der Neuausrichtung der "Lichtenberg-Stiftungsprofessuren" das Endowment, also das Zurverfügungstellen eines Grundkapitals für eine unbefristete Stiftungsprofessur, im deutschen Wissenschaftssystem voranbringen. Und schließlich können bereits Geförderte zusätzliche Mittel für die Integration geflüchteter Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in ihre Forschungsprojekte beantragen.

Im Jahr 2017 hat die Stiftung in ihrer "Allgemeinen Förderung" insgesamt 327 Projekte bewilligt und dafür 81,3 Mio. Euro bereitgestellt. 2016 waren es 62,6 Mio. Euro für 318 Projekte – die Stiftung verzeichnet somit ein Plus bei der Fördersumme von rund 29,9 %.

2017 wurde über insgesamt 1.497 Anträge entschieden. Gegenüber dem Vorjahr ist die Zahl der begutachteten Anträge mit seinerzeit 1.575 zwar gesunken, die Bewilligungsquote aber von 20,2 auf 21,8 % im Berichtsjahr gestiegen. Diese erfreuliche Entwicklung ist unter anderem auf verstärkte Kommunikations- und Beratungsaktivitäten sowie darauf zurückzuführen, dass die Stiftung bei den Entscheidungsprozessen vermehrt auf ein zweistufiges Verfahren setzt. Dabei müssen Antragsteller zunächst eine Skizze einreichen und dürfen erst nach positiver Begutachtung dieses Entwurfs einen Vollantrag stellen.

Auch im "Niedersächsischen Vorab", dem Förderbereich, dessen Mittel auf Vorschlag des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur durch die VolkswagenStiftung vergeben werden, verzeichnet die Stiftung eine positive Entwicklung: Das Fördervolumen stieg von 38,6 Mio. Euro um 90,7 % auf 73,6 Mio. Euro.

Bei den stiftungseigenen Veranstaltungen ist die Zahl der Bewilligungen auf 70 gestiegen (2016: 63). Parallel hat sich die Bewilligungssumme in diesem Jahr um 16 % auf 3,6 Mio. Euro gesteigert.

Die Anzahl der Veranstaltungen, die 2017 im Tagungszentrum Schloss Herrenhausen stattgefunden haben, beträgt 81. Mit diesen Veranstaltungen war die Stiftung an 104 Tagen zu Gast in Herrenhausen – im Vorjahreszeitraum war sie es während 106 Tagen mit 98 Veranstaltungen.

Die VolkswagenStiftung hat bis Ende 2017 und seit Beginn ihrer Arbeit 1962 insgesamt 32.325 Vorhaben bewilligt. In diesem Zeitraum sind rund 4,9 Mrd. Euro in Forschung und Lehre geflossen.

Im Geschäftsjahr 2017 beliefen sich die Erträge aus der Vermögensbewirtschaftung der Stiftung auf 205,0 Mio. Euro nach 148,6 Mio. Euro im Vorjahr. Fördermittel in Höhe von 128,4 Mio. Euro wurden ausgezahlt (2016 waren es 159,2 Mio. Euro) und 21,5 Mio. Euro (2016: 29,9 Mio. Euro) wurden zur Werterhaltung des Stiftungsvermögens als Rücklagen dem Kapital zugeführt.

Mit inzwischen 3,2 Milliarden Euro Stiftungskapital und einem Anspruch auf die Dividende von rund 30 Millionen VW-Aktien, die der VolkswagenStiftung aus der Beteiligung des Landes Niedersachsen an der Volkswagen Aktiengesellschaft zusteht, zählt die VolkswagenStiftung zu den größten Stiftungen in Europa und ist die bei weitem größte private wissenschaftsfördernde Stiftung in Deutschland.

Die Geschäftsstelle der Stiftung in Hannover-Döhren.