Öffentliche Veranstaltungen am 21., 25., 29. und 30. Juni

Aus die Maus? Herrenhäuser Forum über Tierversuche in der Medizin +++ Leopoldina-Lecture konzentriert sich auf das menschliche Gehirn +++ Geschlechtersensible Medizin im Fokus von Herrenhäuser Forum +++ Demokratie braucht …? Dich! ‒ Formen politischer Beteiligung Thema beim nächsten Xchange

Aus die Maus? Herrenhäuser Forum über Tierversuche in der Medizin

Viele Tierschutzgruppen und Teile der Bevölkerung stehen wissenschaftlichen Tierversuchen skeptisch gegenüber. Sie wollen das Leiden von Versuchstieren verhindern und verweisen auf alternative Methoden, die gleiche Ergebnisse bringen sollen. Die aktuelle Entwicklung der Corona-Impfstoffe, welche an Mäusen und Rhesus-Affen erprobt wurden, zeigt aber, dass Tierversuche nach wie vor eine zentrale Rolle für die Gesundheit der Menschen und die Sicherheit von Patientinnen und Patienten spielen. In diesem Fall fand kein größerer Protest gegen die Versuche statt. Was ist hier anders als bei Versuchen, die etwa der Entwicklung künstlicher Herzklappen oder neuer Medikamente gegen seltene Krankheiten dienen? Gibt es "gute" und "schlechte" medizinische Tierversuche?

In dem Herrenhäuser Forum sprechen Forschende, die in ihrer Arbeit auf Tierversuche angewiesen sind, und solche, die sich mit Alternativen zu Tierversuchen befassen. Auch die öffentliche Meinungsbildung über Tierversuche wird dabei thematisiert. 

Herrenhäuser Forum: "Aus die Maus? Über Tierversuche in der Medizin" 

21. Juni 2021, 19 Uhr
Online im Livestream

Die Veranstaltung findet digital statt, der Livestream ist am Veranstaltungstag über folgenden Link erreichbar: https://www.volkswagenstiftung.de/livestream. Die Veranstaltung findet in Kooperation mit der Wissenschaftlichen Sozietät zu Hannover statt.

PROGRAMM:

Diskussion mit

Prof. Dr. Christoph Klimmt, Institut für Journalistik und Kommunikationsforschung, Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover

Prof. Dr. Bettina Schöne-Seifert, Institut für Ethik, Geschichte und Theorie in der Medizin, Universität Münster

Prof. Dr. Stefan Treue, Deutsches Primatenzentrum Göttingen; Initiator von "Tierversuche verstehen"

Prof. Dr. Brigitte Vollmar, Zenker-Institut für experimentelle Chirurgie, Universität Rostock

Moderation: Dr. Martina Wenker, Präsidentin der Ärztekammer Niedersachsen

 

Leopoldina-Lecture konzentriert sich auf das menschliche Gehirn

Das Gehirn ist das faszinierendste menschliche Organ ‒ und bis heute haben wir seine grundlegenden Entwicklungsprozesse und Funktionsmechanismen nicht verstanden. Ein besseres Verständnis des menschlichen Gehirns ist auch mit Blick auf psychiatrische oder neurodegenerative Erkrankungen von großer Bedeutung. Seit einigen Jahren wird versucht, sich verschiedenen Forschungsfragen mithilfe von sogenannten Hirnorganoiden zu nähern. Das sind aus Stammzellen gebildete dreidimensionale Zellkulturen, die die Gewebeorganisation und bestimmte funktionelle Aspekte des menschlichen Gehirns imitieren. An diesen Hirnorganoiden lassen sich Medikamente testen, aber beispielsweise auch die Wirkung von Viren. So konnte mit ihrer Hilfe bereits gezeigt werden, wie das vor allem in Brasilien grassierende ZIKA-Virus zu Mikrozephalie führt. 

In der Leopoldina-Lecture soll der erreichte Erkenntnisstand zum menschlichen Gehirn und einigen der großen Forschungsfragen ebenso skizziert werden wie aktuelle Beispiele aus der Forschung zu Hirnorganoiden und ihre Bedeutung für psychiatrische Erkrankungen.

Leopoldina-Lecture: "Das menschliche Gehirn – Erkundungen eines faszinierenden Organs"

25. Juni 2021, 18 Uhr
Online im Livestream

Die Veranstaltung findet digital statt, der Livestream ist am Veranstaltungstag über folgenden Link erreichbar: https://www.volkswagenstiftung.de/livestream. Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina.

PROGRAMM:

Vorträge mit anschließender Diskussion

Das menschliche Gehirn ‒ Erkundungen eines faszinierenden Organs
Prof. Dr. Wolf Singer, Ernst Strüngmann Institute for Neuroscience

Stand und Perspektiven der Behandlung psychiatrischer Erkrankungen
Prof. Dr. Dr. Elisabeth Binder, Max-Planck-Institut für Psychiatrie

Hirnorganoide ‒ ein Annäherungsversuch an das menschliche Gehirn
Prof. Dr. Jürgen Knoblich, Institut für Molekulare Biotechnologie der Österreichischen Akademie der Wissenschaften

Moderation: Maria Grunwald, freie Journalistin

 

Geschlechtersensible Medizin im Fokus von Herrenhäuser Forum

Männer haben ein schwächeres Immunsystem als Frauen und sterben zum Beispiel häufiger an Lungenentzündung. Frauen leiden dafür öfter an Autoimmunkrankheiten wie Arthritis oder Multiple Sklerose. Aber nicht nur die Immunsysteme unterscheiden sich, auch die Gelenk- und Beckenstrukturen weichen voneinander ab. Doch an Prothesen, die dies berücksichtigen, wie beispielsweise einem "weiblichen" künstlichen Kniegelenk, wird erst seit wenigen Jahren intensiv geforscht. Medikationen, Therapien und Heilverfahren ignorieren oft genug die biologischen und soziokulturellen Unterschiede von Mann und Frau: zum Nachteil nicht nur beider Geschlechter, sondern auch von Kindern und alten Menschen. In Forschung, Lehre und angewandter Medizin fehlt es vielfach und noch immer an verlässlichen Strukturen zur Integration geschlechtersensibler Medizin, um den konkreten Bedürfnissen aller Patientinnen und Patienten systematisch Beachtung zukommen zu lassen und so die Medizin für alle zu verbessern. 

Warum ist die Medizin so wenig geschlechtersensibel? Aus welchen Gründen werden in Forschung und Lehre kaum alters- und geschlechterspezifische sowie soziokulturelle Unterschiede gemacht? Wie gefährlich ist diese einseitige Orientierung und welche Alternativen können gefunden werden?

Herrenhäuser Forum: "Medizin-(für)-Männer? Geschlechtersensible Standards für Medikationen und Heilverfahren" 

29. Juni 2021, 19 Uhr
Online im Livestream

Die Veranstaltung findet digital statt, der Livestream ist am Veranstaltungstag über folgenden Link erreichbar: https://www.volkswagenstiftung.de/livestream

PROGRAMM:

Diskussion mit 

Dr. med. Frank Christoph, Klinik für Urologie der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg 

Dr. Andreas Franken, Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller 

Prof. Dr. Denise Hilfiker-Kleiner, Dekanin Fachbereich Medizin, Philipps-Universität Marburg

Prof. Dr. med. Dr. h.c. Vera Regitz-Zagrosek, Institut Gender in Medicine, Charité Berlin

Moderation: Birgit Kolkmann, Deutschlandfunk Kultur

 

Demokratie braucht …? Dich! ‒ Formen politischer Beteiligung Thema beim nächsten Xchange

Politische Teilhabe ist ein wesentliches Merkmal und Voraussetzung einer funktionierenden und lebendigen Demokratie. Doch nicht nur in Deutschland haben viele Menschen ihr Vertrauen in die politischen Institutionen und deren Beteiligte verloren. So verzeichnen die etablierten Parteien seit Anfang der 1990er-Jahre einen deutlichen Mitgliederschwund. Nichtsdestotrotz beschäftigen lokale, nationale und globale Themen weiterhin die Bevölkerung. Die Teilnahme an Demonstrationen, die Mitarbeit in Bürgerinitiativen oder auch die Gründung neuer Parteien sind Möglichkeiten, Meinungen kundzutun und Einfluss auf die politischen Entscheidungsgremien zu nehmen. Gleichzeitig macht es das Internet immer einfacher, sich zu beteiligen. 

Was aber genau können diese modernen Formen des Engagements wirklich zur gesellschaftlichen Entwicklung beitragen und sind sie ebenso einflussreich wie die Mitarbeit in einer Partei? Welche Potenziale und Gefahren bieten und bergen Online-Diskussionen? Aus welchen Gründen nehmen Menschen an sozialen Bewegungen teil? Und: Welche Art der Beteiligung passt zu Ihnen? Diese und weitere Fragen möchten wir gemeinsam mit dem Publikum sowie den eingeladenen Fachleuten diskutieren.

Herrenhausen Xchange: "Demokratie braucht...? Dich! Über Partizipationsformen, ihre Chancen und Herausforderungen" 

30. Juni 2021, 19 Uhr
Xplanatorium, Schloss Herrenhausen, Hannover

Die Platzanzahl ist begrenzt. Eine Anmeldung ist zwingend notwendig und unter https://veranstaltungen.volkswagenstiftung.de/ möglich!

Die Presse ist herzlich eingeladen, an der Veranstaltung live vor Ort teilzunehmen. Eine formlose Anmeldung inkl. der Kontaktdaten wird erbeten an presse@volkswagenstiftung.de.

PROGRAMM:

Impulse von

Dominique Heinbach, Universität Düsseldorf, Kommunikations- und Medienwissenschaft 

Alexander Hensel, Universität Göttingen, Institut für Demokratieforschung

Dr. des. Steve Kenner, Universität Hannover, Institut für Didaktik der Demokratie, und Leibniz Forschungszentrum "Center for Inclusive Citizenship"

anschließend Diskussion in Gruppen zu drei Partizipationsformen: Mitarbeit in einer Partei, Teilnahme an sozialen Bewegungen, informelle digitale Partizipation

Moderation: Katja Ebeling, Leitung Veranstaltungen, VolkswagenStiftung

Weitere Informationen zu den Veranstaltungen der VolkswagenStiftung finden Sie unter https://www.volkswagenstiftung.de/veranstaltungen/veranstaltungskalender.