Global Health Diasporas. How Mobile Health Professionals Abroad Improve Health of Minority Groups in Communities in Colombia, Ghana, and Sri Lanka (Prof. Dr. Uwe Hunger, Hochschule Fulda; Dr. Sascha Krannich, Justus-Liebig-Universität-Gießen; Prof. Dr. Martin Nyaaba Adokiya, University for Development Studies, Ghana; Prof. Rajendra Surenthirakumaran, University of Jaffna, Sri Lanka; Prof. Dr. Andres Cubillos, Pontificia Universidad Javeriana, Kolumbien; rd. 1,6 Mio. Euro)
Viele Länder des Globalen Südens, insbesondere in ländlichen Regionen, kämpfen mit Fachkräftemangel im Gesundheitssystem, während gleichzeitig medizinische Fachkräfte in großer Zahl meist in Richtung wohlhabender Länder abwandern. Dieser "medical brain drain" schwächt die heimische Versorgung. Doch es gibt Chancen: Rückkehrmigration, Wissenstransfer und Investitionen können dazu beitragen, die Gesundheitssysteme in den Herkunftsländern zu stärken. Das Forschungsteam untersucht, wie im Ausland lebende Gesundheitsfachkräfte positive Veränderungen in Kolumbien, Ghana und Sri Lanka bewirken können. Dabei liegt der Fokus auf gesellschaftlichen und sozialen Faktoren, die die Rückkehr dieser Fachkräfte beeinflussen, und auf dem Austausch mit lokalen Gemeinschaften.
Nexus4Her: Addressing the Nexus: Sexual and Reproductive Health and Mental Health of Young Refugee and Migrant Women in Ecuador and Uganda (Dr. Olena Ivanova, Klinikum der Universität München; Dr. Elizabeth Kemigisha, Mbarara University of Science and Technology, Uganda; Dr. Bernardo Jose Vega Crespo, University of Cuenca, Ecuador; rd. 1 Mio. Euro)
Das Projekt schließt eine Lücke bei Unterstützungsmaßnahmen für junge Frauen auf der Flucht und Migrantinnen. Diese sind oft großen Risiken im Bereich der sexuellen und reproduktiven Gesundheit ausgesetzt, finden aber wenig Zugang zu entsprechenden Hilfen. Viele Betroffene leiden zudem unter psychischen Erkrankungen, die durch ihre Lebenssituation oder gesundheitliche Herausforderungen verstärkt werden können. In Ecuador und Uganda, wo Gesundheitsressourcen knapp und kulturelle Barrieren hoch sind, werden speziell angepasste Strategien für ein ganzheitliches Wohlbefinden entwickelt. Ein interdisziplinäres Team – bestehend aus Expert:innen der Gynäkologie, Psychologie, Soziologie, Gender-Studies und digitaler Gesundheit – setzt auf einen traumasensitiven Ansatz und Best-Practice-Beispiele. Ziele sind verbesserte Aufklärung, mehr Bewusstsein bei lokalen Gemeinden und Service-Anbieter:innen sowie ein verbesserter Zugang zu maßgeschneiderten Diensten, um so die Gesundheit und das Wohlbefinden der jungen Frauen zu verbessern.
Understanding the education and labor market consequences of Indonesia's quest to become the world's leading nurse exporting nation (Dr. Julia Lohmann, Ludwig-Maximilians-Universität München; Prof. Ferry Efendi, University Airlangga, Indonesien; Prof. Dr. Rini Rachmawaty, Hasanuddin University, Indonesien; Prof. Dr. Firman Witoelar Kartaadipoetra, Australian National University, Australien; rd. 1,4 Mio. Euro)
Aufgrund des steigenden Bedarfs an Krankenpfleger:innen weltweit entsenden viele Länder des Globalen Südens gezielt ihre Fachkräfte ins Ausland. Indonesien steht an einem Wendepunkt und will die Emigration von Pflegekräften deutlich erhöhen, was spannende Einblicke in die Auswirkungen auf das heimische Gesundheitssystem bietet. Ein Expert:innenteam aus dem Gesundheitswesen, dem Pflege- und Wirtschaftsmanagement untersucht, wie sich die Ausbildung und der Arbeitsmarkteintritt von Pflegekräften durch diese Migrationspolitik entwickeln. Dabei analysiert das Team sowohl die Entwicklung und Umsetzung der Migrationspolitik als auch Veränderungen in der Pflegeausbildung und -qualität. Das Forschungsteam nutzt ein breites Methodenspektrum, um Daten von Ausbildungsstätten, Pflegefachschüler:innen und Absolvent:innen zu analysieren und erheben. Es verspricht sich wichtige Erkenntnisse für globale Diskussionen zur Migration von Gesundheitskräften und adressiert gleichzeitig die spezifischen Bedarfe Indonesiens.
Weitere Informationen zur Ausschreibung "Transdisciplinary Approaches to Mobility and Global Health".