Öffentliche Veranstaltungen am 8., 10., 20. und 27. Oktober

Wenn das Leben Schmerz ist: Gedanken über selbstbestimmtes Sterben +++ Fragil ‒ stabil? Demokratie 2020 +++ Gesundheit und ein langes Leben, aber nicht für alle +++ Let's improvise! Brücken bauen mit Musik

Wenn das Leben Schmerz ist: Gedanken über selbstbestimmtes Sterben

Welcher Tod soll auf ein selbstbestimmtes Leben folgen, wenn dieses aufgrund schwerer Krankheit und anhaltender, unerträglicher Schmerzen zur Qual wird? "Mein Lebensende gehört mir", sagen die einen und wünschen sich einen selbstbestimmten, würdevollen Tod. Die anderen verweisen auf den uneingeschränkten Respekt für das Leben und lehnen jede Form von Sterbehilfe ab. Das in § 217 StGB verankerte Gesetz zur Strafbarkeit der geschäftsmäßigen Förderung der Selbsttötung hat die Suizid-Begleitung in Deutschland bisher nahezu unmöglich gemacht. In einer Entscheidung hat das Bundesverfassungsgericht das Gesetz im Februar für verfassungswidrig erklärt. In der Begründung heißt es, dass "die getroffene Entscheidung des Einzelnen, seinem Leben entsprechend seinem Verständnis von Lebensqualität und Sinnhaftigkeit der eigenen Existenz ein Ende zu setzen, im Ausgangspunkt als Akt autonomer Selbstbestimmung von Staat und Gesellschaft zu respektieren ist."  

Welche praktischen Auswirkungen hat das Urteil auf die neu zu regelnde Sterbehilfe? Auf welche Hilfe können Schwerkranke und ihre Angehörigen nun hoffen? Wie lässt sich ein würdevolles Lebensende selbstbestimmt gestalten?

Herrenhäuser Gespräch:
"Wenn das Leben Schmerz ist ‒ Gedanken über das selbstbestimmte Sterben"

8. Oktober, 19 Uhr
Xplanatorium Schloss Herrenhausen, Hannover

Die Veranstaltung ist ausgebucht, eine Anmeldung für die Warteliste ist unter https://veranstaltungen.volkswagenstiftung.de/ möglich! Die Herrenhäuser Gespräche sind eine gemeinsame Veranstaltungsreihe von NDR Kultur und der VolkswagenStiftung. NDR Kultur strahlt die Veranstaltung zu einem späteren Zeitpunkt im NDR Sonntagsstudio aus.

Medienvertreterinnen und Medienvertreter sind herzlich willkommen, an der Veranstaltung teilzunehmen. Eine formlose Anmeldung inkl. der Kontaktdaten wird erbeten an presse@volkswagenstiftung.de.

PROGRAMM:

Podiumsdiskussion mit

Dr. Petra Bahr, Regionalbischöfin des Sprengels Hannover der Evangel.-Lutherischen Landeskirche Hannovers, Mitglied im Deutschen Ethikrat 

Prof. Dr. Gunnar Duttge, Rechtswissenschaftler für Medizin- und Biorecht an der Universität Göttingen, Mitherausgeber der Zeitschrift "Leben & Tod"

Prof. Dr. Dr. Dr. Dr. h. c. Eckhard Nagel, Geschäftsführender Direktor des Instituts für Medizinmanagement und Gesundheitswissenschaften der Universität Bayreuth

Prof. Dr. Dr. h. c. Dieter Birnbacher, Institut für Philosophie, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf

Moderation: Dr. Ulrich Kühn, NDR Kultur


Fragil ‒ stabil? Demokratie 2020

Menschen streben nach Anerkennung. Unsere liberal-pluralistische Demokratie macht dieses Bestreben für alle legitim und gewährt Gleichheit auch vormals marginalisierten Gruppen. Das Narrativ der Einwanderungsgesellschaft verspricht die Gleichwertigkeit ausdrücklich auch jenen, die nicht schon immer da waren: Migranten und Migrantinnen sowie ihren Nachkommen. Kann es gelingen, das zentrale Versprechen der Demokratie - Pluralität und Parität miteinander zu verknüpfen - wirklich umzusetzen? Es geht dabei um die Aushandlung von Anerkennung, Chancengleichheit und Teilhabe, die auch von Einwandernden beansprucht werden. Das stellt etablierte Privilegien in Frage. Soziale und symbolische Verteilungskonflikte sind die Folge. Welche Lösungen für diese Probleme bieten Demokratien an? 

HANNAH ARENDT Tage: "Fragil ‒ stabil? Demokratie 2020"

10. Oktober, 10.00 Uhr
Xplanatorium, Schloss Herrenhausen, Hannover

Aufgrund der geltenden Schutz- und Hygienebestimmungen ist eine Anmeldung im Vorfeld zwingend notwendig! Die Veranstaltung ist ausgebucht, kann aber unter folgendem Link live verfolgt werden: https://www.blitzvideoserver.de/player.html?serverip=62.113.221.3&serverapp=heinstv-live&smil=livestream2.smil. Die HANNAH ARENDT Tage finden in Zusammenarbeit mit der Leibniz Universität Hannover und der Landeshauptstadt Hannover statt. 

Medienvertreterinnen und Medienvertreter sind herzlich willkommen, an der Veranstaltung teilzunehmen. Eine formlose Anmeldung inkl. der Kontaktdaten wird erbeten an presse@volkswagenstiftung.de.

PROGRAMM:

Grußworte

Dialog

Zum Paradoxon der Demokratie: Pluralität und Parität als Grundsatz oder Widerspruch moderner Einwanderungsgesellschaften?
Prof. Dr. Naika Foroutan, Integrationsforschung und Gesellschaftspolitik, Humboldt Universität Berlin

Zustand und Zukunft der liberalen Demokratie
Linda Teuteberg, Mitglied des Deutschen Bundestages

Moderation: Ute Welty, Mitglied im Vorstand der Bundespressekonferenz

anschließend Diskussion mit den Vortragenden 


Gesundheit und ein langes Leben, aber nicht für alle

Die Lebenserwartung in Deutschland ist in den vergangenen Jahrzehnten kontinuierlich gestiegen. Gründe dafür sind unter anderem sozial- und arbeitspolitische Verbesserungen und der Zugang der Bevölkerung zu einem leistungsfähigen Gesundheitssystem. Dabei gilt allerdings: Ein zentraler Hinweis auf die Höhe der Lebenserwartung ist der soziale Status einer Person. Menschen mit einem vergleichsweise geringen Einkommen, einer niedrigen beruflichen Position und geringerer Bildung sterben Jahre früher als sozial besser gestellte Menschen ‒ und sie leiden auch häufiger an chronischen Krankheiten und anderen gesundheitlichen Einschränkungen. Es gibt nachgewiesen einen Zusammenhang zwischen einem geringen sozialökonomischen Status und dem erhöhten Risiko, am Corona-Virus zu erkranken. Warum ist dies so, und was lässt sich dagegen unternehmen?

In der 17. Leopoldina Lecture geht es darum, einen differenzierten Blick auf die Hintergründe gesundheitlicher Ungleichheit in Deutschland zu werfen und Möglichkeiten der Prävention zu diskutieren.  

Leopoldina-Lecture:
"Verlorene Jahre — Hintergründe und Folgen sozialer Ungleichheit"

20. Oktober, 18 Uhr
Xplanatorium Schloss Herrenhausen, Hannover

Die Platzanzahl ist begrenzt. Eine Anmeldung ist zwingend notwendig und unter https://veranstaltungen.volkswagenstiftung.de/ möglich. Die Leopoldina-Lecture ist eine gemeinsame Veranstaltungsreihe der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina und der VolkswagenStiftung. 

Medienvertreterinnen und Medienvertreter sind herzlich willkommen, an der Veranstaltung teilzunehmen. Eine formlose Anmeldung inkl. der Kontaktdaten wird erbeten an presse@volkswagenstiftung.de.

PROGRAMM:

Grußworte 
Prof. Dr. Gerald Haug, Präsident der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina

Dr. Georg Schütte, Generalsekretär der VolkswagenStiftung

Impulsvorträge
Sag mir, wo du wohnst und ich sag' dir, welche Krankheiten du hast - 
Wie die Umwelt zur gesundheitlichen Ungleichheit beiträgt
Prof. Dr. med. Barbara Hoffmann, MPH, Institut für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin, Universität Düsseldorf

Gute Arbeit — gute Gesundheit: Ein Ansatz zur Verringerung gesundheitlicher Ungleichheit
Prof. Dr. Johannes Siegrist, Seniorprofessur "Psychosoziale Arbeitsbelastungsforschung", Universität Düsseldorf

anschließend Diskussionsrunde mit den Vortragenden

Moderation: Tobias Armbrüster, Deutschlandfunk 


Let's improvise! Brücken bauen mit Musik

Der Wunsch, mit Schülerinnen und Schülern gemeinsam Musik zu erfinden und sie leidenschaftlich zum Klingen zu bringen, treibt die Professorin für Musikpädagogik an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover schon ein Weilchen um: Andrea Welte ist davon überzeugt, dass die musikalische Improvisation Menschen ein großes Spektrum an Lernmöglichkeiten eröffnet. In der Forschung zum Projekt hat sich bestätigt, dass der kreative Umgang mit Neuem und Unbekanntem nicht nur das eigene Tun verändert, sondern auch neue Perspektiven freisetzen kann. Im Rahmen des von ihr entwickelten Projekts ImproKultur kommen Sieben- bis Siebzehnjährige mit und ohne Migrationsgeschichte wöchentlich zusammen, um entsprechend ihren individuellen Bedürfnissen gemeinsam zu musizieren, zu improvisieren und das Erschaffene voller Stolz und mit viel Engagement aufzuführen. Weltes pädagogischer Ansatz ist innovativ: Jeweils drei Musikpädagogen und -pädagoginnen begleiten gemeinsam eine Gruppe von Schülern und Schülerinnen. Auf unterschiedliche Bedürfnisse und Wünsche kann so flexibel eingegangen werden. Die Kinder und Jugendlichen entdecken eigene Stärken. Sie lernen, sich selbstbewusst und mit viel Spaß und Freude, auch unabhängig von ihren jeweiligen Vorkenntnissen, in die Gruppe einzubringen. Musik und Gemeinschaft werden unmittelbar erfahrbar.

In ihrem Vortrag wird Prof. Dr. Andrea Welte, Professorin für Musikpädagogik an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover, am Beispiel ihres Projekts über Potenziale des kreativen Musizierens im Kontext von sozialer und kultureller Diversität sprechen. Sie wird von Herausforderungen und Sternstunden im Projekt berichten und ihr Publikum zu eigenen kleinen Improvisationen anregen.  

Herrenhausen Late: "Let’s Improvise ‒ Brücken bauen mit Musik"

27. Oktober, 20.30 Uhr
Xplanatorium Schloss Herrenhausen, Hannover

Die Platzanzahl ist begrenzt. Eine Anmeldung ist zwingend notwendig und unter https://veranstaltungen.volkswagenstiftung.de/ möglich! Die Veranstaltung wird live vom Fernsehsender H1 gestreamt: https://www.blitzvideoserver.de/player.html?serverip=62.113.221.3&serverapp=heinstv-live&smil=livestream2.smil .

Medienvertreterinnen und Medienvertreter sind herzlich willkommen, an der Veranstaltung teilzunehmen. Eine formlose Anmeldung inkl. der Kontaktdaten wird erbeten an presse@volkswagenstiftung.de.

PROGRAMM:

Vortrag

"Let's improvise! Brücken bauen mit Musik"
Prof. Dr. Andrea Welte, Projektleitung ImproKultur am Institut für musikpädagogische Forschung (ifmpf) der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover (HMTMH)

Prof. Dr. Andrea Welte von der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover berichtet bei Herrenhausen Late vom Potenzial des kreativen Musizierens im Kontext von sozialer und kultureller Diversität. (Foto: Isabel Winarsch für VolkswagenStiftung)
Prof. Dr. Andrea Welte von der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover berichtet bei Herrenhausen Late vom Potenzial des kreativen Musizierens im Kontext von sozialer und kultureller Diversität. (Foto: Isabel Winarsch für VolkswagenStiftung)
Prof. Dr. Andrea Welte von der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover berichtet bei Herrenhausen Late vom Potenzial des kreativen Musizierens im Kontext von sozialer und kultureller Diversität. (Foto: Isabel Winarsch für VolkswagenStiftung)

Zu der Veranstaltung ist Bildmaterial vorhanden, Download in der Mediathek der VolkswagenStiftung oder per Klick auf die Bildergalerie. Abdruck unter Verwendung des Copyright-Hinweises und für die redaktionelle Berichterstattung im Zusammenhang mit der Veranstaltung der VolkswagenStiftung honorarfrei. Alle Bilder: Isabel Winarsch für VolkswagenStiftung