status 2024 - der Jahresbericht der VolkswagenStiftung

VolkswagenStiftung
Mit einer Gesamtfördersumme von 728,8 Mio. Euro für die deutsche Forschungslandschaft setzt die VolkswagenStiftung erneut ein deutliches Zeichen als Deutschlands größte private Wissenschaftsförderin. Sie übertrifft damit nochmals ihre Rekordfördersumme aus 2023. Hier finden Sie die wichtigsten Zahlen, Daten und Fakten aus unserem Jahresbericht 2024.
Die wichtigsten Zahlen, Daten und Fakten im Überblick

Stiftung
Die VolkswagenStiftung ist die wohl größte private Forschungsförderin und eine der großen Stiftungen in Deutschland. Ihr Zweck ist es, Geistes- und Sozialwissenschaften sowie Natur-, Lebens- und Technikwissenschaften in Forschung und Lehre zu unterstützen. Sie wurde von der Bundesrepublik Deutschland und dem Land Niedersachsen vor mehr als 60 Jahren als eine eigenständige gemeinnützige Stiftung privaten Rechts gegründet. Ihren Sitz hat sie in Hannover.

Kapital und Fördermittel
Das Stiftungskapital beträgt aktuell rund 4,1 Mrd. Euro. Die zur Verfügung stehenden Fördermittel stammen aus der Anlage dieses Vermögens und kommen hauptsächlich dem Bereich "Allgemeine Förderung" zugute. Daneben gibt es Gewinnansprüche (hauptsächlich Dividenden) auf 30,2 Millionen Volkswagen-Treuhandaktien des Landes Niedersachsen. Diese Fördermittel werden in dem Programm zukunft.niedersachsen bewilligt, das von der Stiftung und dem niedersächsischen Wissenschaftsministerium gemeinsam geführt wird.

Strategie
Vier Profilbereiche strukturieren das Förderportfolio:
- Exploration,
- Gesellschaftliche Transformationen,
- Wissen über Wissen – Reflexion und Praxis der Wissenschaften,
- zukunft.niedersachsen.
Übergreifend bietet die Stiftung verschiedene Förderungen im Bereich Wissenschaftskommunikation an.

Förderkonzept
Die Stiftung hat für ihre Förderpraxis vier Leitlinien entwickelt.
- Impulsgebend: Die Stiftung strebt mit innovativen Pilotprojekten eine Vorreiterrolle an.
- Risikobereit: Sie schafft Experimentierräume – auch für kommende Spitzenforschende.
- Grenzüberschreitend: Transnationale, interund transdisziplinäre Projekte sind Kernmerkmale der Förderung.
- Strukturgestaltend: Förderung soll nachhaltige Wirkung erzeugen, welche die Stiftung systematisch analysiert, auch um ihr Know-how anschließend mit anderen zu teilen.

Nachhaltig investieren
Schon seit 2011 berücksichtigt die Stiftung bei der Vermögensanlage Aspekte der Nachhaltigkeit. Der gesamte Aktien- und Rentenbestand wird laufend dahingehend analysiert, ob ESG-Kriterien eingehalten werden. ESG definiert einen Standard, anhand dessen sich prüfen lässt, wie nachhaltig ein Unternehmen aufgestellt ist. Die Herausforderung für die Stiftung ist es, mit ihrer Anlagestrategie einen möglichst hohen Nachhaltigkeitsgrad zu erzielen – ohne den Auftrag zu gefährden, den die Satzung vorgibt: das Vermögen so ertragreich wie möglich anzulegen.

Organisation
Gegenwärtig beschäftigt die VolkswagenStiftung 115 Mitarbeitende, überwiegend in den drei Abteilungen Förderung, Vermögensanlage, Finanzen und Verwaltung. Vier Stabsstellen berichten direkt an den Vorstand Dr. Georg Schütte, der die Stiftung leitet. Aufsichts- und Kontrollgremium ist das Kuratorium mit 14 Persönlichkeiten aus der Wissenschaft und anderen Bereichen der Gesellschaft.

zukunft.niedersachsen
Mit einem eigenen Förderprogramm entwickeln Stiftung und Landesregierung gemeinsam Forschung und Lehre in Niedersachsen. Das Ziel von zukunft.niedersachsen ist es, den Wissenschaftsstandort im nationalen und internationalen Wettbewerb deutlich sichtbarer zu machen. Im Fokus stehen qualitätsgesicherte Auswahlprozesse und die laufende Identifizierung zukunftsorientierter Forschungsfelder. Gegenwärtig werden drei Schwerpunkte gezielt gefördert: Digitalität, Transformation und Forschungsexzellenz.

Geschichte
Ihre Existenz und ihren Namen verdankt die Stiftung einem Vertrag zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Land Niedersachsen von 1961: Mit dem Erlös aus der Privatisierung des Volkswagenwerks gründeten sie die Stiftung, die 1962 in Hannover ihre Arbeit aufnahm: als unabhängige, private und gemeinnützige Stiftung bürgerlichen Rechts – und nicht als Unternehmensstiftung.
Neues aus der Stiftung
Neue Förderangebote (2024)
- Night Science – Raum für kreatives Denken
Interdisziplinäre Tandems aus zwei Wissenschaftler:innen erhalten die Möglichkeit, gemeinsam unkonventionelle Ideen und Hypothesen im Forschungskontext zu entwickeln - Aufbruch – Neue Forschungsräume für die Geistes- und Kulturwissenschaften
Gesucht werden Projekte, die gänzlich neue Forschungsräume und -themen explorieren - (Ent)tabuisierte Wissenschaft
Wie Tabus in der Wissenschaft entstehen, fortbestehen und sich auflösen lassen. (Themenwoche dazu vom 17.–19. Sept. 2025 in Hannover) - NEXT – Quantum Biology
Die Existenz von Quanteneffekten in biologischen Systemen nachweisen (einmalige Ausschreibung; beendet)
Scoping Workshops
Der intensive Austausch steht im Vordergrund dieses experimentellen Veranstaltungsformats. In den intensiven Scoping Workshops entwickeln etwa 30 Teilnehmende Handlungsoptionen, um das gemeinsame Forschungsfeld voranzubringen und auf neue Weise wirksam zu werden. Die Scoping Workshops finden in Hannover statt. Termine gibt die Stiftung vor. Die Themen wählen die Antragstellenden.
Wirkungsmonitoring
In zweijähriger Arbeit hat die Förderabteilung ein auf die eigenen Bedürfnisse zugeschnittenes Konzept für Wirkungsmonitoring entwickelt. Der Partner in diesem Prozess ist das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung (ISI). Die Ziele: Durch mehr empirische Evidenz sollen strategische Entscheidungen besser unterstützt werden. Und durch strukturierte Nachverfolgung wird überprüfbar, ob Förderangebote ihre definierten Ziele erreichen.

Satzungsreform
Seit März 2025 ist eine Reform der Stiftungssatzung wirksam. Anlass dafür waren Empfehlungen aus einer Gesamtevaluation der Stiftung, die Prüfung durch den Bundesrechnungshof sowie die Stiftungsrechtsreform. Eine der Neuerungen: Das Kuratorium fungiert künftig als Aufsichts- und Kontrollorgan, während ein neu in der Satzung verankerter Vorstand für die Geschäftsführung verantwortlich zeichnet. Diese Funktion übernimmt der bisherige Generalsekretär Dr. Georg Schütte. Ab 1. Januar 2028 sieht die Satzung einen Vorstand aus mindestens zwei Personen vor.

Förderverwaltung
Planmäßig zum Jahreswechsel 2024/25 hat die Stiftung ihr neues digitales Förderverwaltungssystem in Betrieb genommen. Der Wechsel vom alten ins neue System hat lange Zeit viele Kräfte gebunden. Umso größer die Freude, dass nun ein Tool zur Verfügung steht, das für Mitarbeitende wie Antragstellende vieles einfacher macht, etwa die elektronische Einreichung von Anträgen, Projektskizzen und Kostenplänen. Perspektivisch sollen auch Mittelabrufe und Verwendungsnachweise über das Förderportal abgewickelt werden.
