Ukraine-Förderung: Perspektiven für Friedenszeiten

Eine Person zeigt ein brennendes Haus auf ihrem Handy

Bild der Zerstörung: Dieses Fakultätsgebäude der Universität Charkiw wurde Anfang März 2022 von einer russischen Rakete getroffen.

Nach ihrer Akuthilfe für geflohene ukrainische Forschende unterstützt die VolkswagenStiftung nun mit zwei Projekten jene, die im Land geblieben sind – oder dorthin zurückkehren wollen.

Nur eine Woche nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine hat die Stiftung ein Gastforschungsprogramm für geflohene ukrainische Wissenschaftler:innen initiiert. Finanziert wurden Stipendien in Höhe von sechs Mio. Euro für 225 Geflüchtete an deutschen Hochschulen und Forschungsinstituten.  

Tragischerweise dauert der Krieg in der Ukraine an. Um dem unvermeidlichen Brain Drain entgegenzuwirken, unterstützt die Stiftung nun auch Forschende, die noch immer in der Ukraine arbeiten oder dorthin zurückkehren wollen. Zwei Projekte wurden mit dieser Absicht bewilligt: ein virtuelles Institute for Advanced Study, das das Berliner Wissenschaftskolleg mit Hilfe von ukrainischen und internationalen Partnerorganisationen gründen wird. Und ein auf drei Jahre angelegtes Fellowship-Programm am New Europe College (NEC) mit Niederlassungen in Bukarest und Sofia. Beide Projekte sollen eine Brücke in die Zeit nach dem Krieg bilden: Aus dem virtuellen Institute for Advanced Studies des Wissenschaftskollegs soll einmal ein physisches in Kiew entstehen.  Und das NEC wird seine Fellows mit internationalen Fachcommunities vernetzen, um sie in akademische Diskurse einzubinden und auf die Rückkehr an ihre Heimatinstitute vorzubereiten.

Die neuen Bewilligungen bewegen sich im Rahmen der Internationalitätsstrategie der Stiftung (PDF, 361.4 KB), die u. a. die Unterstützung von Wissenschaftler:innen in akuten Notsituationen vorsieht. Auch im Zusammenhang mit dem Krieg in Syrien und der Machtübernahme der Taliban in Afghanistan hat die Stiftung kurzfristig Stipendienprogramme in Millionenhöhe aufgelegt, um geflohenen Forschenden die Arbeit an deutschen Hochschulen und Forschungseinrichtungen zu ermöglichen. 

Die bewilligten Projekte

Virtual Ukraine Institute for Advanced Study (VUIAS), Prof. Dr. Barbara Stollberg-Rilinger, Wissenschaftskolleg zu Berlin 

Sustaining Ukrainian Scholarship – Fellowship program for 3 years, 2023-2026, Prof. Dr. Valentina Sandu-Dediu, New Europe College, Bukarest/Rumänien

Frau blättert in einem Buch
Story

Jahrestag des Ukraine-Krieges: An der Uni Jena setzt eine geflohene Forscherin ihre Arbeit fort

Die ukrainische Verwaltungswissenschaftlerin Tetiana Kovalova musste ihre Heimat in Charkiw aufgeben. Nicht aber ihre Forschung. In Jena arbeitet sie in einem Projekt zu Aussöhnung und Konflikttransformation – nach dem Krieg. Unterstützt von der VolkswagenStiftung.

Aktuelles

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