Freigeist-Fellowships: Rund 10 Mio. Euro für neun außergewöhnliche Forscherpersönlichkeiten

Sie setzen sich vom Mainstream ab und gehen bewusst risikoreiche Forschungsfragen an: Neun Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler überzeugten jetzt das internationale Gutachtergremium und das Kuratorium der VolkswagenStiftung mit ihren eigenwilligen Projekten. Sie erhalten ein Freigeist-Fellowship, das ihnen maximalen Freiraum und eine klare zeitliche Perspektive für ihre Forschung gibt. Die Bewilligungen gehen an Forschungseinrichtungen und Universitäten in Berlin, Hamburg, Leipzig, München und Oldenburg.

Die Freigeist-Fellowships der VolkswagenStiftung richten sich an ungewöhnliche und mutige Querdenker aus allen Fachgebieten in den ersten vier Jahren nach ihrer Promotion. Der Begriff spiegelt die fachliche Offenheit des Programms wider, die ausgewählten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sollen über das Bekannte hinausdenken: Um Freigeist-Fellow werden zu können, müssen die jungen Forscherpersönlichkeiten nicht nur eine herausragende fachliche Expertise mitbringen, sondern auch über die Grenzen der eigenen Fachdisziplin hinausblicken und kritisches Analysevermögen mit neuen Perspektiven und Lösungsansätzen verbinden.

Wie ungewöhnlich und fächerübergreifend die "Freigeister" arbeiten, zeigt die Themenvielfalt der ausgesuchten Forscherinnen und Forscher: Sie widmen sich etwa der Rolle der deutschen Bauwirtschaft in der Globalisierung, entwickeln neue Modelle zur Vorhersage von Extremereignissen oder erforschen neue Technologien für die Musikwahrnehmung bei Hörverlust.

Zum Stichtag im vergangenen Oktober hatten rund 90 junge Forscherinnen und Forscher ihre Projektideen eingereicht. Seit 2014 werden jährlich bis zu fünfzehn Freigeist-Fellows ausgewählt, die über eine Laufzeit von maximal acht Jahren bis zu 2,2 Mio. Euro erhalten können.

Dies sind die neuen Freigeist-Fellows und ihre Forschungsvorhaben:

Dr. Niklas Boers: "Predicting Abrupt Transitions and Extreme Events in the Earth System" (Freie Universität Berlin, rund 1,4 Mio. Euro)

Dr. Nichol Furey: "In-depth Study into the Algebraic Structure of Elementary Particle Physics" (Humboldt-Universität zu Berlin, rund 730.000 Euro)

Dr. Darya Gorelova: "Seeing Excitons in Motion" (Universität Hamburg, rund 1,2 Mio. Euro)

Dr. Robert Kramm: "Radical Utopian Communities: Global Histories from the Margins, 1900-1950" (Universität München, rund 860.000 Euro)

Dr. Monika Motylinska: "Conquering (with) Concrete. German Construction Companies as Global Players in Local Contexts" (Leibniz-Institut für Raumbezogene Sozialforschung, Erkner, rund 830.000 Euro)

Dr. Alessandro Rippa: "Environing Infrastructure: Communities, Ecologies, and China's Green Development in Contemporary Southeast Asia" (Universität München, rund 1 Mio. Euro)

Dr. Jürgen Schaflechner: "The Populism of the Precarious: Marginalization, Mobilization, and Mediatization of South Asia's Religious Minorities" (Freie Universität Berlin, rund 1,3 Mio. Euro)

Dr. Kai Siedenburg: "Musical Scene Analysis and Synthesis for Hearing-impaired Listeners" (Universität Oldenburg, rund 1,2 Mio. Euro)

Dr. Jonas Warneke: "Synthesizing Tailor-made Materials from Molecular Fragment Ions" (Universität Leipzig, rund 1,8 Mio. Euro)
 
 
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Die nächsten Stichtage für Projekteinreichungen sind der 10. Oktober 2019 sowie der 15. Oktober 2020. Link zu weiteren Informationen zu den Freigeist-Fellowships der VolkswagenStiftung