Alter und Altern in Zeiten von Corona

Ein internationales Forschungsteam untersucht, wie sich die Vorstellung des Alter(n)s, das Zukunftserleben und das Vorsorgehandeln für das Alter während und nach der Corona-Pandemie verändern.

Haben Sie Angst vor COVID-19 in Bezug auf sich selbst und auf nahestehende Personen? Für wie wahrscheinlich halten Sie es, sich in den nächsten vier Wochen mit dem neuen Corona-Virus zu infizieren? In einer Umfrage ermittelt ein Forschungsteam in Deutschland und Hongkong persönliche Erfahrungen, Einstellungen, Sorgen und Verhaltensweisen in Bezug auf das Alter(n). Dabei geht es Prof. Dr. Frieder Lang und Fiona Rupprecht, Institut für Psychogerontologie (IPG) an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, sowie Prof. Dr. Helene Hoi-Lam Fung von der Chinese University of Hongkong unter anderem darum, wie Menschen ihr eigenes Altern wahrnehmen und inwiefern sie sich um ältere Menschen Gedanken machen. Unter dem Namen "Corona und Alter" hat das IPG die Befragung im April aufgenommen. 

Corona-Zusatzmodul für laufendes Forschungsprojekt

Eingebettet ist diese Begleitstudie in das von der VolkswagenStiftung bereits seit 2012 geförderte Projekt "Alter(n) als Zukunft". Mit Hilfe der nun erhobenen Daten kann erforscht werden, inwiefern sich die entsprechenden Vorstellungen des Alter(n)s, das Zukunftserleben und das Vorsorgehandeln für das Alter während und nach der Corona-Pandemie verändern. Dafür erhalten die Projektbeteiligten in den kommenden anderthalb Jahren rund 119.000 Euro von der VolkswagenStiftung. Möglich macht dies ein Corona-Zusatzmodul, dessen Beantragung die Stiftung allen derzeit Geförderten für ihre laufenden Forschungsvorhaben bietet. Adressieren müssen die Zusatzmodule die Herausforderungen durch die weltweite Corona-Pandemie.

"Die Studie wird dazu beitragen, die Krise und die sozialen Veränderungen, die sie bewirkt, besser zu verstehen", sagt Prof. Dr. Frieder Lang. "Wenn sich durch die Corona-Pandemie verändert, wie Menschen über die Zukunft denken, wird sich auch verändern, wie sie für sich selbst oder für andere vorsorgen. Daher können wir die Ergebnisse dazu nutzen, die Zukunft des Alterns und die Vorsorge für das Alter in unserer Gesellschaft zu gestalten."

Um mögliche Entwicklungen während der andauernden Pandemie zu untersuchen, wird die Online-Befragung über die nächsten Monate hinweg in zeitlichen Abständen wiederholt. Die Institutshomepage informiert über die Teilnahmemöglichkeit und Zwischenergebnisse. 

Hintergrund zum Projekt "Alter(n) als Zukunft"

Das internationale Verbundprojekt "Alter(n) als Zukunft" wurde im Rahmen der mittlerweile beendeten Förderinitiative "Schlüsselthemen für Wissenschaft und Gesellschaft" mit über 2,7 Millionen Euro unterstützt. 

Erforscht werden soll unter anderem, inwiefern sich die Vorstellung des Alter(n)s während und nach der Corona-Pandemie verändern. (Foto: smolaw11 - stock.adobe.com)