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Ihr seht mich, also bin ich - Unser Drang zur Selbstinszenierung

Manche soziale Medien erwecken den Eindruck, wir lebten in einer Gesellschaft des ungehemmten Narzissmus. Was begünstigt den Hang zur Selbstinszenierung? Darüber diskutierten Expert:innen am 12. Oktober 2023 in Hannover

Ich werde gesehen, also bin ich: An dieser Maxime scheinen immer mehr Menschen ihr Leben auszurichten. Der stetig weiterwachsende Drang zur Selbstinszenierung ist unübersehbar. Das Bedürfnis, sich bei maximaler Sichtbarkeit möglichst positiv selbst darzustellen, kommt nicht nur von innen. Gesellschaftliche wie mediale Rahmenbedingungen erzeugen einen gewaltigen Druck. "Reichweite" ist zur Währung für Anerkennung, Status und beruflichen Erfolg geworden. Sie hat zur Bedingung, dass ein Individuum Strahlkraft entwickelt, gut aussieht und etwas zu sagen hat. Der Schönheitseingriff in der Mittagspause wird gesellschaftsfähig, Manipulationen des eigenen Profils im Netz sind Standard, die Retusche am Lebenslauf ist beliebt.

Welche Voraussetzungen sind es, die uns zu Narzisst:innen machen? Wie weit sind wir für Aufmerksamkeit zu gehen bereit? Übernimmt der Zwang zur Selbstdarstellung womöglich kompensatorische Funktionen, weil sozialer Zusammenhalt brüchig geworden ist? Und wie behaupten sich introvertierte Menschen in einer Welt, die sogar dreiste Selbstinszenierung am Rande der Hochstapelei prämiert?
 

In Zusammenarbeit mit NDR Kultur

NDR Kultur zeichnet das Herrenhäuser Gespräch auf und sendet es am 19. November 2023 in der Sendung "Sonntagsstudio".

Podiumsdiskussion mit