Klimaschutz im Alter: Nachhaltige Einkommen für Senior:innen in Vietnam
In vielen Ländern des Globalen Südens steigt der Anteil der älteren Bevölkerung – doch ihre Rolle im Klimaschutz wird oft übersehen. Ein Forschungsteam wird untersuchen, wie ältere Menschen in Vietnam durch nachhaltige Einkommensquellen gleichzeitig ihr Auskommen sichern, ihre Gesundheit stärken und dem Klimawandel entgegenwirken können. In 72 generationenübergreifenden Initiativen wird das Team klimafreundliche Vorhaben wie Gemeinschaftsgärten oder Recyclingprojekte testen. Es wird mithilfe von Befragungen, Interviews und wissenschaftlichen Auswertungen analysieren, wie sich diese Ansätze auf Einkommen, Gesundheit und CO₂-Bilanz auswirken. Die Ergebnisse sollen in konkrete Politikempfehlungen für die vietnamesische Regierung einfließen – etwa zur Förderung von Senior:innen als Akteur:innen der Nachhaltigkeit. Neben Fachpublikationen sollen bspw. Blogbeiträge, Lehrvideos und eine Projektwebsite entstehen, um die Erkenntnisse öffentlich zugänglich zu machen.
Projekt: BAMBOOST – Introducing bamboo farming and biochar production in Vietnam's Intergenerational Self-Help Clubs to boost climate change mitigation, economic inclusion and health in an ageing society (Dr. Manuela Fritz, Technische Universität München; Thang Nguyen Duc, Thanh Hoa Association of the Elderly, Than Hoa City, Vietnam; Thuy Tran Bich, Vietnam Organization for Better Ageing, Hanoi, Vietnam; rd. 1,9 Mio. Euro)
Grüne Jobs im Wandel: Wo die ökologische Transformation Arbeit schafft
Der Ausstieg aus fossilen Energien schafft neue Jobs – doch nicht alle Regionen und Branchen profitieren gleich davon. Ein europäisches Forschungsteam will in dem Forschungsprojekt ein Echtzeit-Monitoring-Tool entwickeln, das mithilfe von KI und LinkedIn-Daten von über 170.000 Cleantech-Unternehmen zeigt, wo grüne Arbeitsplätze entstehen und welche Qualifikationen gefragt sind. In Fallstudien in Bayern und Nordschottland werden die Forscher:innen gemeinsam mit einem Trainingsinstitut und einer Filmproduktionsfirma analysieren, wie sich Arbeitsmärkte verändern. Durch Einbeziehung bspw. von Dokumentarfilmen über betroffene Arbeitnehmer:innen wollen sie zudem die menschliche Dimension des Wandels sichtbar machen. Die Ergebnisse fließen in ein öffentlich zugängliches Dashboard, regionale Politikempfehlungen und wissenschaftliche Publikationen ein, um Unternehmen und Behörden bei der sozialverträglichen Gestaltung des Wandels zu unterstützen.
Projekt: Jobs in the ecological transition: Global, regional and community level opportunities for the workforce (JET-GROW) (Prof. Dr. Florian Egli, Technische Universität München; Simon Schmid, SkillLab BV, Amsterdam, Niederlande; Dr. Avril Thomson, National Manufacturing Institute Scotland, Renfrewshire; rd. 1,6 Mio. Euro)
Stadt, Wasser, KI: Kreative Zukunftsbilder für nachhaltige Urbanität
Künstliche Intelligenz kann mehr als nur Daten analysieren – sie kann auch kreative Ideen liefern. Wie lassen diese sich nutzen, um die Stadt der Zukunft zu gestalten? Ein Team aus Wissenschaftler:innen, Künstler:innen und Planer:innen will mithilfe von KI am Fallbeispiel Wasser nachhaltige Zukunftsszenarien entwickeln. Denn Wasser steht für viele Herausforderungen: Hochwasser, Dürre, aber auch soziale Ungleichheit. Die Forschenden wollen bspw. Messdaten mit persönlichen Erfahrungen Betroffener verbinden und diese in die KI einspeisen. Dabei wird die KI bewusst nicht zur Vorhersage eingesetzt, sondern spekulativ als Co‑Creator genutzt, um vielfältige Zukunftsbilder zu entwerfen. Ihre Erkenntnisse wollen die Forschenden in Form von Kunstwerken und Ausstellungen aber auch offenen KI-Werkzeugen wie einer "Briefschreibmaschine" an Entscheidungsträger:innen zugänglich machen, um den Dialog zwischen Politik und Gesellschaft zu stärken.
Projekt: Currents of Imagination. Co-Creating Urban Water Futures Through AI, Art, and Transdisciplinary Collaboration (Dr. Hilke Marit Berger (Hilke Marit Berger soll im Rahmen einer Direktberufung eine W2-Professur im Fachbereich Philosophie (Institut Liberal Arts & Sciences) der Fakultät für Geisteswissenschaften der Universität Hamburg erhalten und die inner- sowie transfakultäre Zusammenarbeit im Bereich der KI-Forschung in einer kreativ-künstlerischen Ausrichtung stärken.); Tina Lorenz, Zentrum für Kunst und Medien, Karlsruhe; rd. 1,9 Mio. Euro)
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