Welterbe erforscht: Die Publikationen zum Naumburger Dom

Im Fokus der Forschungen des Naumburg Kollegs stand der Westchor des berühmten Kirchenbaus, aber auch die Stadtgeschichte und die Rolle des Tourismus waren Themen.

Der Naumburger Dom zählt wegen der Qualität seiner frühgotischen Architektur und Bauplastik zu den bedeutendsten Sakralbauten Deutschlands. 2018 wurde er als besonderer Kulturschatz in die UNESCO-Welterbeliste aufgenommen. Die Stifterfiguren des Westchors – allen voran die edle "Uta von Naumburg" – haben das Bild des Mittelalters auf besondere Weise geprägt und sind auch heute von großer Stahlkraft für Kunstliebhaber und Touristen.

Das Naumburg Kolleg

Dreieinhalb Jahre und mit insgesamt 1,5 Millionen Euro hat die VolkswagenStiftung elf Doktorandinnen und Doktoranden verschiedener Fachrichtungen bei der Erforschung des Doms gefördert: Im Naumburg Kolleg standen vor allem der Westchor der Kirche und sein Lettner im Zentrum. Die eingehenden Untersuchungen der Promovierenden von Architektur, Skulpturen und Reliefs lieferten neue, zum Teil überraschende Erkenntnisse über das künstlerische Programm, innovative Techniken und die Farbigkeit der Bauplastik. Auch zu aktuellen touristischen Aspekten des Baus oder der Entwicklung der mittelalterlichen Bischofsstadt Naumburg wurde geforscht.

Blick durch den Lettner in den Westchor des Naumburger Doms (Foto: Jelca Kollatsch)

Auge in Auge mit Reglindis: Daniela Karl bei kunsttechnologischen Untersuchungen der Stifterfigur mit einer Kopflupe (Foto: Ulrich Schießl)
Der Naumburger Dom gehört zu den bedeutendsten sakralen Bauwerken Deutschlands (Foto: Annemarie Huhn)
Aus Meisterhand: Der Westchor mit den Stifterfiguren und dem Lettner mit seinen Reliefs geht auf den unbekannten Naumburger Meister zurück. (Foto: Gerhard Weiss)
Bernadett Freysoldt und Jacqueline Menzel bei der Planung von Pigmentanalysen mit der Mikro-Ramansonde (Foto: Daniela Karl)
Dominik Jelschewski beim Bauaufmass der Kapitellplastik im Westchor (Foto: Dominik Jelschewski)
Hier zählt die Meinung der Besucher: Studierende der LMU München bei einer Besucherbefragung im Mai 2010 für das Teilprojekt Tourismusforschung (Foto: Naumburg Kolleg)
Kunsttechnologische Untersuchung der Christusfigur durch Bernadett Freysoldt (Foto: Daniela Karl)
Die Kamera läuft mit: Tim Erthel und Alexander Sembdner beschäftigen sich aus unterschiedlichen Blickwinkeln mit der historischen Bedeutung des Naumburger Doms. (Foto: Naumburg Kolleg)
Und Action! Für sciencemovies haben mehrere Doktorandinnen und Doktoranden aus den verschiedenen Teilprojekten gelernt, mit Kamera und Mikrofon umzugehen (im Bild: Bernadett Freysoldt und Daniela Karl, Foto: Naumburg Kolleg)

Die elf Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die ab 2009 von der Stiftung gefördert wurden, haben im Rahmen des Naumburg Kollegs dreieinhalb Jahre an der Schnittstelle zwischen Naturwissenschaften, Geschichte und Kunst gearbeitet. Auf Anregung der Stiftung begleiteten sie ihre Forschungsarbeiten filmisch, hier geht es zu ihren Beiträgen: Videoblog "sciencemovies" der VolkswagenStiftung: "Gestatten, Reglindis!"