Kirchen sind bedeutende Zeugnisse des kulturellen Erbes, die das Bild von Städten und Dörfern prägen. Infolge der aktuellen gesellschaftlichen Veränderungen können heute in Europa viele Kirchengebäude von den kirchlichen Institutionen nicht mehr betrieben und unterhalten werden. Sie werden verkauft, vermietet, umgenutzt.
Das Thema ist komplex und wurde bislang vorwiegend auf lokaler und regionaler Ebene diskutiert. Das Herrenhäuser Symposium führt erstmals Expertinnen und Experten aus verschiedenen Ländern zusammen, mit dem Ziel, Erfahrungen auszutauschen, das Blickfeld zu erweitern und im europäischen Vergleich neue Perspektiven zu entwickeln.
Die länderspezifischen Unterschiede in rechtlicher und finanzieller Hinsicht haben jeweils unterschiedliche Praktiken der Kirchenumnutzung entstehen lassen. Beispiele, Methoden und Lösungen aus den verschiedenen Ländern werden miteinander verglichen und aus verschiedenen Perspektiven diskutiert. Namentlich sind dies die Perspektiven von Kulturwissenschaft und Theologie, Architektur und Städtebau, Denkmalpflege, der Nutzerinnen und Nutzer, der Immobilienwirtschaft, der Öffentlichkeit sowie des ländlichen Raumes.
Das Zielpublikum sind Verantwortliche aus Kirche, Denkmalpflege und Politik, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, Angehörige von Bildungsinstitutionen sowie alle an der Thematik Interessierten. Das Symposium richtet sich an eine erweiterte Öffentlichkeit, in der Überzeugung, dass Kirchen öffentliche Gebäude sind, die letztlich der Allgemeinheit gehören.
Herrenhäuser Symposium digital
Kirchenumnutzung. Neue Perspektiven im europäischen Vergleich
15. - 17. Februar 2021
Programm
Das Programm der Tagung sowie eine Kurzeinführung in die Sektionen finden Sie in der rechten Spalte unter Downloads. Am Symposium nehmen 40 Referentinnen und Referenten, Podiumsteilnehmerinnen und -teilnehmer sowie Tagungsbeobachterinnen und -beobachter teil. Zusätzlich stellen 20 Grantees, junge Forscherinnen und Forscher, die von der Volkswagenstiftung für die Teilnahme ausgewählt wurden, ihre Forschungsprojekte vor. Die an der Tagung aktiv Beteiligten kommen aus 15 Ländern: Belgien, Deutschland, Finnland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Lettland, Niederlande, Norwegen, Österreich, Rumänien, Slowakei, Schweden, Schweiz und USA. Im Zentrum des Symposiums stehen sieben Sektionen, die das Thema aus unterschiedlichen Perspektiven diskutieren. In einem Podiumsgespräch werden Kirchenumnutzungen aus Hannover vorgestellt. Zwei Ausstellungen können auf der Tagungsplattform besichtigt werden, es gibt Diskussionsräume, eine Bibliothek und Weiteres. In die Tagung integriert ist das öffentliche Herrenhäuser Gespräch, das das Thema mit Blick auf Deutschland diskutiert.
Sektion I: Perspektive der Culture Studies, Ritual Studies und Theologie
Sektion II: Perspektive der Architektur und Stadtentwicklung
Sektion III: Perspektive der Denkmalpflege
Sektion IV: Perspektive des Planungsprozess
Sektion V: Perspektive der Immobilienwirtschaft
Sektion VI: Perspektive der Öffentlichkeit
Sektion VII: Perspektive des ländlichen Raumes
Anmeldung
Sie können sich auch kurzfristig noch anmelden, bitte senden Sie dafür eine E-Mail an Frau Rüßmann unter ruessmann@volkswagenstiftung.de. Angemeldete Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhalten ein paar Tage vor Beginn des Symposiums die Login-Informationen für die Tagungsplattform.
Es fallen keine Teilnahmegebühren an, eine Anmeldung ist jedoch erforderlich. Der Link zur Anmeldung befindet sich oben rechts auf dieser Seite. Die angemeldeten Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhalten ein paar Tage vor Beginn des Symposiums ein Login zur Tagungsplattform, die den Zugang zu allen Programmpunkten erlaubt.
Downloads
Neben dem Programm der Tagung und den Kurzeinführungen in die Sektionen finden Sie in der rechten Spalte unter Downloads auch eine Broschüre. Sie stellt fünf bereits umgenutzte Kirchen aus Hannover und der Region Hannover vor, die im ursprünglich als Präsenzveranstaltung geplanten Symposium im Rahmen von zwei Exkursionen besucht worden wären. Nun werden sie in einer Podiumsveranstaltung vorgestellt. Eine zweite Broschüre finden Sie hier. Sie dokumentiert zwei Workshops, die Studierende der Architektur und der Theologie zu einem Umnutzungsprojekt für das Dietrich Bonhoeffer-Kirchenzentrum in Roderbruch veranstaltet haben.
Organisation
Das von der VolkswagenStiftung geförderte Symposium wird organisiert von Prof. Kerstin Gothe, Architektin und Stadtplanerin DASL/SRL, Architekturfakultät am KIT (Karlsruher Institut für Technologie), Prof. Dr. Paul Post, Theologe, Department of Culture Studies, School of Humanities and Digital Sciences, Tilburg University, und Prof. Dr. Johannes Stückelberger, Kunsthistoriker, Theologische Fakultät, Universität Bern.