Den Videomitschnitt dieser Veranstaltung finden Sie in unserer Mediathek unter "Alkoholkonsum in Deutschland - Weil's so gesellig ist?".
In Deutschland trinken ca. 9,5 Millionen Menschen in gesundheitsgefährdender Menge Alkohol. Ungefähr 1,8 Millionen von ihnen gelten nach Auskunft des Bundesgesundheitsministeriums als alkoholabhängig. Die jährlichen, alkoholbedingten Gesundheitsausgaben sowie die Produktivitätsverluste belaufen sich auf mehr als 25 Milliarden Euro. Wenngleich diese Zahlen alarmierend sind, ist regelmäßiger Alkoholkonsum nach wie vor salonfähig. Alkohol bringt die Menschen seit Jahrtausenden zusammen. Zum Wohle der Gemeinschaft nahmen die Chinesen bereits vor 9000 Jahren bewusstseinserweiternde Getränke zu sich. Gemeinsames Trinken schafft Nähe, Vertrauen und Sicherheit. Bis heute gilt: Ein Grund zum Anstoßen findet sich immer. Ob Geburtstag, Beförderung, Geschäftsabschluss oder Staatsbankett - der Alkohol fließt und ist aus unseren sozialen Praktiken kaum weg-zudenken. Seine Wirkung ist aber nicht nur für unser gesellschaftliches Miteinander prägend, auch Meisterwerke der Literatur, Musik und Kunst sind im Rausch entstanden.
Welche gesellschaftliche Rolle spielt Alkohol in Deutschland?
Warum ist Alkoholkonsum trotz der Warnungen der Gesundheitsforschung so populär?
Und wie lassen sich unsere sozialen Praktiken hin zu einem gesundheitsbewussteren Leben verändern?
Diese Veranstaltung richtet sich an ein neugieriges Publikum, das sich für aktuelle Themen aus Wissenschaft und Gesellschaft interessiert.
Herrenhäuser Forum
Weil's so gesellig ist? Alkoholkonsum in Deutschland
Donnerstag, 22. April 2021, 19:00 Uhr
Xplanatorium digital
Programm
Podiumsdiskussion
Prof. Dr. Ulrike Ackermann, John Stuart Mill Institut für Freiheitsforschung, Bad Homburg
Prof. Dr. Annika Herr, Institut für Gesundheitsökonomie, Leibniz Universität Hannover
Prof. Dr. med. Prof. h.c. (VRC) Helmut K. Seitz, Honorarprofessor für Innere Medizin, Gastroenterologie und Alkoholforschung der Universität Heidelberg und ehemaliger Ärztlicher Direktor des Krankenhauses Salem
Prof. Dr. Hasso Spode, Historiker und Soziologe, Leibniz Universität Hannover und TU Berlin, Vorstandsmitglied der internationalen "Alcohol and Drugs History Society"
Moderation: Annette Riedel, Deutschlandfunk Kultur
Das Herrenhäuser Forum wird von Deutschlandfunk Kultur aufgezeichnet und zu einem späteren Zeitpunkt ausgestrahlt.
Veranstaltungsinfos per E-Mail
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Hintergrund Herrenhäuser Forum
Mit ihren Herrenhäuser Foren möchte die VolkswagenStiftung ein breites Publikum für Forschungsfragen von gesellschaftlicher Relevanz begeistern und diese aufgrund empirischer Befunde aus der Perspektive ganz unterschiedlicher wissenschaftlicher Disziplinen diskutieren. Dazu werden renommierte Forscherinnen und Forscher aber auch Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Kultur und Medien zu Vorträgen und Podiumsgesprächen eingeladen.