Die umfassenden multimedialen DobeS-Dokumente sind nun Bestandteil des Language Archive am Max-Planck-Institut für Psycholinguistik im niederländischen Nimwegen, aufbereitet für die Nutzung in Wissenschaft und Öffentlichkeit und zugänglich über das Internet (dobes.mpi.nl).
So werden etwa Linguisten oder Ethnologen ein lebendiges Bild der Sprecher, ihres kulturellen Wissens und ihres Soziallebens auch dann noch vor Augen haben können, wenn keiner die Sprache mehr spricht. Es gibt sogar Hoffnung, dass manche der Sprachen doch nicht aussterben, da die Gemeinschaften durch die fremde Wertschätzung ihr ureigenes Kulturgut wieder mehr achten und entgegen aller widriger Einflüsse am Leben erhalten wollen.
Vortrag auf der Abschlusskonferenz
Nur ein Bruchteil der über 1.500 noch heute in der Südsee gesprochenen Sprachen werden das 21. Jahrhundert überleben.
Im Rahmen ihrer Projekte zur "Dokumentation bedrohter Sprachen" veranschaulichen die Sprachwissenschaftlerin Ulrike Mosel von der Universität Kiel sowie Nicholas Evans, Sprachwissenschaftler an der Australian National University Canberra, am Beispiel dreier Südseesprachen (des australischen Iwaidja, der Papuasprache Nen und des ozeanischen Teop), wie sich in Wortschatz und grammatischen Strukturen unterschiedliche Sichtweisen auf die natürliche Umwelt und die eigene Kultur widerspiegeln.