Fördergelder für Forschungsprojekte im arabischen Raum

Gewalt, Traumata, Erinnerungskultur: Die VolkswagenStiftung unterstützt wissenschaftliche Kooperationsprojekte zu aktuellen Entwicklungen in der arabischen Welt. Stichtag: 10. September 2015.

Die jüngsten Transformationsprozesse im Umfeld des Arabischen Frühlings haben in vielen Ländern der MENA-Region (Middle East and North Africa) einen dramatischen Wandel der politischen und sozialen Situation ausgelöst. Die Folgen dieser Entwicklungsprozesse sowie der Traumata, die durch die Gewalterfahrungen während der Umbrüche, aber auch während des Lebens in autoritären Strukturen entstanden sind, lassen sich noch nicht abschätzen und sind bislang wissenschaftlich kaum untersucht.

Mit der Ausschreibung "Gewalterfahrung, Traumabewältigung und Erinnerungskultur – kooperative Forschungsvorhaben im arabischen Raum" fördert die VolkswagenStiftung Projekte, die die kulturellen, sozialen, gesellschaftlichen, moralischen und politischen Strukturen der arabischen Welt und deren Auswirkungen sowohl auf die Region als auch auf die Menschen in den Blick nehmen. Die Ausschreibung richtet sich an Geistes- und Gesellschaftswissenschaftler(innen) aus Deutschland sowie bilaterale oder multilaterale Kooperationspartnerinnen und -partner aus der MENA-Region oder der (relevanten) Diaspora. Ausdrücklich erwünscht ist die Einbindung des wissenschaftlichen Nachwuchses, um dessen internationale Vernetzung sowie die Forschungsstandorte in der arabischen Welt langfristig zu stärken. Stichtag für Förderanträge in der Ausschreibung ist der 10. September 2015.

Hintergrund zur Förderinitiative

Die VolkswagenStiftung begleitet die Entwicklungen in der arabischen Welt bereits seit 2011; ihr Engagement begann mit einer Ausschreibung zur Unterstützung von Begleitforschungsprojekten zu den aktuellen zivilgesellschaftlichen und politischen Prozessen in der Region, gefolgt von der (inzwischen beendeten) Ausschreibung "Staat, Gesellschaft und Wirtschaft im Wandel – multilateral-kooperative Forschungsvorhaben im arabischen Raum". Neben der Qualifizierung des wissenschaftlichen Nachwuchses lag bei beiden Aktivitäten ein Augenmerk auf der Netzwerkbildung – sowohl intra-regional als auch international. Als Reaktion auf die anhaltenden Umbrüche in der MENA-Region hat sich die Stiftung nun zu dieser weiteren thematischen Ausschreibung entschlossen.

Weitere Informationen unter Gewalterfahrungen, Traumabewältigung und Erinnerungskultur – kooperative Forschungsvorhaben im arabischen Raum.

Morgenstimmung am Tahrir Square, Kairo (Foto: Frank Schulenburg via Wikimedia Commons CC BY-SA 3.0 http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)