Fördermittel für innovative Fragestellungen zur Corona-Pandemie kurzfristig verfügbar

Die SARS-CoV-2-Pandemie bietet neben zahlreichen Herausforderungen auch enorme Chancen für die Forschung: Die sprunghaften Veränderungen des sozialen Geschehens bieten die Möglichkeit, neue Fragestellungen anzugehen: Wie sieht die Zukunft der Arbeit aus? Welche Rolle spielen digitale Systeme in allen Bereichen der Gesellschaft? Und wie werden nationale und internationale Gesellschaftsordnungen künftig gestaltet? Mit einem Förderprogramm unterstützt die VolkswagenStiftung solche und ähnliche Forschungsansätze – kurzfristig und unbürokratisch: Bis zu 120.000 Euro können für bis zu 18 Monate beantragt werden. Stichtag war der 04. Juni 2020.

Die Vergabe von Small Grants, also niederschwellig zu beantragenden Abschubfinanzierungen einer spannenden neuen Forschungsidee, die auch unkonventionell sein darf, haben sich bei der VolkswagenStiftung bewährt. Die Stiftung hat jetzt die Small-Grant-Ausschreibung "Corona Crisis and Beyond – Perspectives for Science, Scholarship and Society" gestartet und reagiert damit auf die kurzfristig neu aufgekommenen Forschungsfragen – und den Bedarf, ebenso kurzfristig Mittel dafür zu akquirieren. Derzeit bietet sich die Möglichkeit, aktuelle Erkenntnisse zu gewinnen, die nicht nur unmittelbar zur Bewältigung der Krise beitragen, sondern ebenso Impulse geben können, um mittel- bis langfristig die großen gesellschaftlichen Herausforderungen zu bewältigen – beispielsweise durch Kanalisierung der derzeit in großen Mengen erhobenen Forschungsdaten in konkrete Fragestellungen.

Die Ausschreibung zielt nicht auf eine bestimmte Disziplin, sondern steht den Natur-, Lebens-, Technik- sowie den Geistes- und Gesellschaftswissenschaften offen. Es können sowohl Einzel- als auch Kooperationsprojekte beantragt werden. Sie sollen ausgehend von der aktuellen Situation neue oder sich verändernde Fragestellungen adressieren, durch die bisherige gesellschaftliche Grundannahmen oder wissenschaftliche Paradigmen herausgefordert werden. Für die Small Grants stehen pro bewilligtem Projekt bis zu 120.000 Euro über eine Laufzeit von bis zu 18 Monaten zur Verfügung. Stichtag für Einreichungen war der 04. Juni 2020. Bereits im Frühsommer 2020 soll vonseiten der Stiftung über die Förderung der beantragten Projekte entschieden werden, sodass die Forscherinnen und Forscher zeitnah mit ihrem Projekt starten können.

Erweiterung bestehender Forschungsprojekte um aktuelle Fragestellungen

Neben diesem neuen Förderangebot haben Forscherinnen und Forscher, die derzeit bereits von der Stiftung gefördert werden, die Möglichkeit, ihr jeweiliges Forschungsvorhaben um ein Zusatzmodul zu erweitern, das die oben genannten Herausforderungen adressiert. Für sie gelten grundsätzlich die gleichen Rahmenbedingungen, sie sollten vor der Ausarbeitung eines Antrags für ein Zusatzmodul jedoch Kontakt zur Förderreferentin bzw. zum Förderreferenten des derzeit geförderten Projekts aufnehmen. Interessante Anknüpfungspunkte könnten sich beispielsweise bei den Projekten der Initiativen "Herausforderungen für Europa" oder "Künstliche Intelligenz – Ihre Auswirkungen auf die Gesellschaft von morgen" sowie in den "Freigeist-Fellowships" ergeben. Die internationale Perspektive könnte insbesondere in den Projekten der "Global Issues"-Ausschreibungen ("Mobility – Global Medicine and Health Research", "Integration unterschiedlicher Perspektiven zu sozialer Ungleichheit", "Integration unterschiedlicher Perspektiven zu Erbe und Wandel") eingebracht werden.

Mit ihrem Förderangebot "Corona Crisis and Beyond" reagierte die Stiftung im Mai auf die Herausforderungen der Covid-19-Pandemie für die Wissenschaft. (Illustration: Nuwan Liyanage - stock.adobe.com)