Wissenschaftspreis für Oldenburger Zugvogelforscher

Lichtenberg-Professor Dr. Henrik Mouritsen wurde mit dem "Wissenschaftspreis für exzellente Forschung" der Universitätsgesellschaft Oldenburg e.V. geehrt.

Der Oldenburger Lichtenberg-Professor Dr. Henrik Mouritsen ist der diesjährige Preisträger des "Wissenschaftspreises für exzellente Forschung". Die mit 5.000 Euro dotierte Auszeichnung wird alle zwei Jahre von der Universitätsgesellschaft Oldenburg e.V. an etablierte Wissenschaftler(innen) der Universität für herausragende Forschungsleistungen verliehen. Mouritsen leitet die Arbeitsgrupe Neurosensorik (Animal Navigation) am Institut für Biologie und Umweltwissenschaften der Universität Oldenburg.

In seiner Laudation würdigte Dr. Wilhelm Krull, Generalsekretär der VolkswagenStiftung, Mouritsen als herausragenden Wissenschaftler, der "eine ausgeprägte wissenschaftliche Neugier mit einer beachtlichen Beharrlichkeit und dem Mut, angeblich etablierte und unumstößliche Fakten in Frage zu stellen" verbindet. Bereits 2001 bewilligte die VolkswagenStiftung dem damals erst 30-jährigen Zoologen eine eigenständige Nachwuchsgruppe "Animal Navigation".

2007 folgte die Bewilligung einer Lichtenberg-Professur. In seinen Forschungen zur Navigation von Zugvögeln kombiniert Mouritsen Methoden der Neurobiologie, der Neuroanatomie, der Molekularbiologie und der Quantenphysik. Damit konnte er z.B. nachweisen, dass Zugvögel einen lichtabhängigen Magnetkompass besitzen. Mouritsen und seine Kollegen fanden zudem heraus, dass der Magnetkompass von Rotkehlchen komplett versagt, wenn elektromagnetische Signale im Mittelwellenbereich auf die Vögel einwirken – selbst wenn diese Signale nur ein Tausendstel des von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als unbedenklich eingestuften Grenzwerts betragen. Die gemeinsam mit der University of Oxford (Großbritannien) durchgeführte langjährige Studie war im Mai dieses Jahres Titelthema der renommierten Fachzeitschrift "Nature" und fand weltweit Beachtung. Weitere Informationen zu dieser Publikation finden Sie unter "Elektrosmog verwirrt Zugvögel". Weitere Informationen zur Universitätsgesellschaft Oldenburg e.V. unter http://www.uni-oldenburg.de/ugo/

Hintergrund: Die Förderinitiative "Lichtenberg-Professuren"

Mit den "Lichtenberg-Professuren" kombiniert die VolkswagenStiftung die personen- und institutionsbezogene Förderung: Indem herausragende (Nachwuchs-)Wissenschaftler(innen) eine Tenure-Track-Option an einer selbst gewählten deutschen Universität erhalten, bekommen sie die Möglichkeit, eigenständig und langfristig in innovativen und interdisziplinären Bereichen zu forschen. Weitere Informationen unter "Lichtenberg-Professuren".

 


Prof. Dr. Katharina Al-Shamery, Präsidentin der Universität Oldenburg, Michael Wefers, Vorsitzender der Universitätsgesellschaft Oldenburg e.V., Preisträger Prof. Dr. Henrik Mouritsen und Dr. Wilhelm Krull, Generalsekretär der VolkswagenStiftung (v. l.). (Foto: Universität Oldenburg)