
Hintergrund zum Forschungsprojekt
Mehr als hundert Jahre nach dem formalen Ende des deutschen Kolonialreiches wird auch in Deutschland zunehmend ein kritischer Umgang mit dem kolonialen Erbe gefordert. Insbesondere ethnologische Museen sind hier gefordert, Stellung zu beziehen. Das stiftungsgeförderte Forschungsprojekt "Museumssammlungen im Spannungsfeld der sich etablierenden kolonialen Situation. Die Afrika-Sammlungen des Übersee-Museums Bremen aus den ehemaligen deutschen Kolonien" stellte sich dieser Verantwortung am Beispiel der Afrika-Sammlungen des Übersee-Museums Bremen. Es wirft einen innovativen Blick auf die Entstehungsgeschichte der Sammlungen jenseits gegensätzlicher Vorstellungen von der absoluten Rechtmäßigkeit des Erwerbes auf der einen und der totalen Ohnmacht der Gebergesellschaften im absoluten kolonialen Unrechtssystem auf der anderen Seite. Das Projekt wird in der Initiative "Forschung in Museen" über vier Jahre und noch bis Ende 2020 mit insgesamt rund 500.000 Euro gefördert.